Im Gleimhaus in Halberstadt fand vom 3. bis 4.11.2017 die diesjährige Tagung der WWW-Kulturinitiative statt, zu der sich 2006 die Städte Wolfenbüttel, Weimar und Wittenberg unter Einschluss von Halberstadt und Kamenz zusammengeschlossen haben.
Diese Kulturstädte verkörpern durch ihr bedeutendes kulturelles Erbe die wichtigsten europäischen Geistesbewegungen Reformation ( Wittenberg ), Aufklärung ( Wolfenbüttel, Halberstadt, Kamenz ) und Klassik ( Weimar ), die es zu bewahren und der nächsten Generation zu überantworten gilt. Der Initiator und Leiter der Tagung, Prof. Dr. Christoph Helm, hatte daher in das Zentrum der Beratungen, an denen erstmals auch eine Blankenburger Delegation unter Führung von Bürgermeister Heiko Breithaupt und eine Delegation aus Helmstedt unter Leitung des Ersten Stadtrates Henning Konrad Otto teilnahmen, Fragen der kulturellen Bildung und ihrer Vermittlung an Jugendliche, Schüler und Studierende gestellt, die unter verschiedenen Themenschwerpunkten erörtert wurden.
So berichtete Kristin Ruske, die Leiterin der Tourist-Information Wittenberg, über die Erfahrungen des soeben zu Ende gegangenen Reformationsjubiläums und konnte hierbei eine sehr erfolgreiche Bilanz der Lutherdekade 2008 – 2017 ziehen, durch die die Attraktivität der Lutherstadt nachhaltig gestärkt und Fragen der christlichen Glaubensfreiheit gerade Jugendlichen durch die innovativ gestalteten Ausstellungen und Medien attraktiv vermittelt werden konnten. Sehr kenntnisreich erläuterte Kristin Ruske überdies das von der Stadt Wittenberg gewählte Organisationsmodell der Tourist-Information, die an den privaten Outsourcingpartner Glücksburg Consulting AG vergeben wurde, die den gesamten Tourismusbetrieb und das touristische Marketing zur vollen Zufriedenheit der beauftragenden Stadt organisiert habe. Die detaillierten Ausführungen von Kristin Ruske wurden mit großem Interesse von den anderen Tagungsteilnehmern zur Kenntnis genommen, da durch sie ein Modell charakterisiert wurde, das auch für andere Städte der WWW-Kulturinitiative in Betracht kommen könnte.
Am zweiten Tag der diesjährigen Tagung stand die Gedenkstättenarbeit in Wolfenbüttel, Halberstadt, Weimar und Kamenz im Zentrum der Aufmerksamkeit, die auch hier vor allem der Arbeit mit Jugendlichen galt. Martina Staats aus Wolfenbüttel und Gesine Daifi aus Halberstadt erläuterten ihre innovativen Konzepte der pädagogischen Arbeit mit Schülergruppen, die als willkommene Anregungen von den Delegationsmitgliedern aufgenommen wurden. Der Delegation aus Wolfenbüttel gehörten
Prof. Dr. Christoph Helm, Prof. Dr. Franz Riemer und Martina Staats an. Die nächsten Tagungen der WWW-Kulturinitiative werden im Frühjahr 2018 in der Universität Helmstedt und im Herbst 2018 in Wittenberg stattfinden.
Artikel in der Volksstimme, Halberstädter Tageblatt vom 04.11.2017