„Strukturelle Parallelen in der Dramaturgie von Kriegen. Der Erste Weltkrieg und der Peloponnesische Krieg“

Vortrag von Prof. Dr. Christoph Helm im Schloss Wolfenbüttel

Wer aber das Gewesene klar erkennen will und damit auch das Künftige,
das wieder einmal, nach der menschlichen Natur, gleich oder ähnlich
sein wird, der mag es so für nützlich halten, und das soll mir genug sein:
zum dauernden Besitz, nicht als Prunkstück fürs einmalige Hören
ist es aufgeschrieben.

Thukydides, Einleitung seines Werkes

 

Wenn man die Situation am Vorabend der beiden Kriege analysiert, kommt man zu dem Ergebnis, dass in beiden Fällen aufgrund vorangegangener ernster Krisen, die bis an die Schwelle des Krieges geführt hatten, bei den politischen Eliten auf beiden Seiten der Eindruck bestand, der Krieg sei unvermeidlich.
Die eindringliche aber vergebliche Warnung der Gesandtschaft aus Athen im Jahre 431 v. Chr. vor der Bundesversammlung des Peloponnesischen Bundes, die Thukydides, der Historiker des Peloponnesischen Krieges, ihnen in den Mund legt, könnte man beinahe der Situation im Jahr 1914 gegenüberstellen.
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